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#UndergroundReleaseRadar Oktober/November 2023

Willkommen zurück beim #UndergroundReleaseRadar der Monate Oktober und November. Hauptstadtsafari hat wieder einmal die Underground Künstler:innenwelt auf den Kopf gestellt und für euch die besten Tracks des Herbstes herausgesucht.

Gönnt euch eine Runde Musik mit und ohne treibende Beats und Textzeilen die unter die Haut gehen. Beim Spazierengehen, Joggen, Autofahren oder gemütlichem auf der Couch chillen Musik ist für die meisten bereits ein alltäglicher Begleiter also lasst euch doch auf etwas neuen musikalischen Schwung ein :)


Viel Spaß beim Durchhören und Tanzbeinschwingen!




Skofi - Spielplatz

Skofi ist Rapperin, Multi-Instrumentalistin, DJ und Produzentin aus Wien. Bereits mit sieben Jahren fing sie an Violine zu spielen, brachte sich dann selbst Gitarre spielen bei und mit 12 Jahren widmete sie sich schließlich auch den Tasten des Klavierspielens. Gut zwei Jahre später fängt sie an ihre eigenen Beats und Songs zu produzieren. Heute arbeitet sie vor allem mit dem Produzenten Skyfarmer zusammen. Gemeinsam releast das Duo regelmäßig Songs, die sich musikalisch zwischen Oldschool, House und Trap bewegen. Im Juni 2022 erschien dann Skofi und Skyfarmer’s erste EP "9to5", die bei unfassbar vielen Musikseiten ausschließlich positive Rezensionen absahnte. Mit dem LP-Release "Lass Mich Los" präsentiert Skofi ihr Album-Debüt. Der Song "Spielplatz" ist der Eröffnungssong und setzt sich thematisch mit Freundschaften aus Kindertagen auseinander, beispielsweise wie sich diese mit der Zeit verändern und wie es sich anfühlt, wenn vertraute Menschen plötzlich anders sind als man dachte. Es ist außerdem ein Song, durch den die Hörer:innen Skofi etwas besser kennenlerne. Skofi spricht in den Zeilen von den Städten die sie geprägt haben und davon, dass es nicht für allem Menschen um sie herum in Ordnung war, dass sie einfach immer ihr Ding gemacht hat.




Cary - Dialog

Starke und tiefgründige Zeilen: "Taschentuch feucht, verschleierte Sicht, super wies läuft, feier' ich" zeigen, dass Cary mit ihrem Song Dialog eine sehr persönliche Seite von sich preisgibt, eine mit der sich viele identifizieren können und die gesellschaftlich meist unter den Teppich gekehrt wird. Denn die Leipziger Künstlerin Cary beschäftigt sich in ihrem neuen Song “Dialog” mit dem Thema Depressionen. Nach außen lächelnd weitermachen, doch innerlich kalt wie ein Eisblock. Ein Scherbenklirren als musikalischer Zwischenpart symbolisiert ihr eigenes Brechen. “Sag mir wann - fängt das mit dem Fühlen wieder an ?” fragt sie als Leitsatz im düsteren, akustischen Ambiente des Tracks. Es gibt bereits eine Originalversion des Songs, die bereits im Februar 2022 auf der gleichnamigen EP released wurde, diesmal haben wir jedoch die aktuelle und neue Akustikversion am Start und die geht anders unter die Haut. Und wenn ihr ein kleiner Gänsehautsuchti seid, dann schaut auf alle Fälle ins Video rein, denn die Stimmung erzeugt durch die düsteren Lichtverhältnisse, mit der rohen und rauen Stimme von Cary ziehen einen direkt in ihren Bann.

Cary ist für den "New Music Award" nominiert, ein deutscher Radiopreis für Newcomer:innen. Im Frühling diesen Jahres hat sie bereits eine EP mit dem Namen "Lauf" veröffentlicht, in der sich Hiphop, Elektro- und Popeinflüsse zu ihrem eigenen Sound vermischen. Diesen Monat spielt sie außerdem noch live in Berlin im Privatclub am 30.11. als Supportact für Raum27. Also wer diese emotionale Musik hautnah erleben möchte, sollte unbedingt dort vorbeischauen.




Subbotnik - Sein

Der Track "Sein" inspiriert dazu, einfach mal die großen Sorgen im Leben beiseite zu schieben, sich eine Pause vom ganzen Denken zu nehmen und einfach nur zu "Sein". Subbotnik übrigens aus Rostock und nennen ihren Style Krassover, angelehnt an "Crossover". Da "Crossover" in den Nuller-Jahren schon kläglich scheiterte, wählten sie dann doch lieber Krassover. Am 22.12. könnt ihr Subbotnik live im Peter Weiss Haus in Rostock erleben, denn da spielen sie ihre Weihnachtsshow.




Mooneye - Lover to Stranger

Mooneye zieht seine Inspiration aus dem amerikanischen Weg Songs zu schreiben mit Einflüssen aus Folk und Country. Momentan arbeitet er an dem Nachfolgealbum zu dem erfolgreichen ersten Album "Big Enough", das mehrere Millionen Streams zustande brachte. Der Song "Lover to Stranger" stellt die erste Vorabsingle dar. Den Track hat Frontsänger Libberecht bereits schon vor Jahren geschrieben, aber jetzt wurde ihm gemeinsam mit der Band ein neuer Schliff verpasst. Ein Herzschmerzsong, der durch die Instrumentals eine positive Zukunftsaussicht erhält und im positiven Kontrast zu den Lyrics steht.

Das Cover des Songs ist einfach eine Art rot, orangefarbene Leinwand ohne Text und sonstigen Schnickschnack. Ob es ein Symbol für das Verfremdete ist, die Leere und das Unpersönliche nachdem man sich nicht mehr versteht, nachdem die Liebe auf und davon ist? Das kann uns wohl nur Mooneye in seinem Song beantworten.




LIE NING - sirens

Der rbb schreibt: "Er gilt als eine der großen Soul- und Pophoffnungen Berlins." LIE NING 26-Jahre jung, Singer-Songwriter und Tänzer und gleichzeitig Spokesperson der LGTBQ & POC-Community in der Pop-Musik. Er spielte bereits Supportshows für Milky Chance, Giant Rooks und war in diesem Jahr selbst auf Tour. Und weil das alles noch nicht genug ist, veröffentlicht er diesen Monat seine "sweatshop" EP. LIE NING ist durch und durch eine künstlerische Person, er setzt sich mit Mode auseinander, kreiert seinen ganz eigenen Sound und schafft es vor allem gesellschaftliche Prozesse zu hinterfragen und tiefverankerte Gedanken und Vorurteile zu durchbrechen. Seine Worte "A society is built by many factors, contributes and components. So is a personality" beschreiben sein Wesen und seine Art zu denken hervorragend. Dies spiegelt sich auch in seiner Kunst wieder. Beispielsweise die Ästhetik seiner Musikvideos ist eine eigene Kunst für sich und wird mit seiner Musik in Kombination zu einer einzigartigen Indie-Pop Kreation. Sein Song "sirens" ist eine diese Kreationen und Ende Oktober.




LILA SOVIA - No Gravity

Lila Haare und lila Fingernägel, das ist Lila Sovia aus Hamburg. Mit deutsch-englischen Texten teilt der Artist auf harten Trap- und Clubbeats gegen allerlei Themen aus, die Lila Sovia beschäftigen. Ein Rundumschlag quasi. Es geht um gesellschaftlichen Druck, das Verlangen nach Widerstand, sowie um persönliche Probleme. Der Song "No Gravity", den wir für diesen #URR ausgesucht haben, erscheint mit einem animierten Video, in dem ein Raumschiff durchs Asteroidenfeld im Universum gleitet. Es weckt Star Wars Feelings, vor allem das Asteroidenfeld, in dem zum Beispiel der Kampf von Jango Fett und Obi-Wan stattgefunden hat, alle Star Wars Liebhaber:innen werden es kennen.

Der Song ist aber kein Soloprojekt, sondern hat noch Jule Weber als Feature darauf. Noch diesen Monat wird die neue "No Need for Speed Vol. 2" EP das Licht der Welt erblicken, für welche die Single "No Gravity" stellt einen kleinen Vorgeschmack dar.




SlushhKitten - Dreamsta

Die Berliner Hyper-Pop Künstlerin SlushKitten hat einen neuen Bangertrack rausgebracht: "Dreamsta". Das Video zum Song zeigt SlushhKitten in einer traumhaften, sommerlichen Atmosphäre am See sitzen, Gitarre spielen und Origami falten. Im retro-style wird eine Traumwelt geschaffen, in der man sich pudelwohl fühlen kann.

SlushhKitten ist ein Mitglied des Nemesis Kollektivs, welches ein feministisches Flinta Kollektiv ist. Es bietet Flinta Artists eine Bühne auf der sich die Künstler:innen ausleben und ihre Kunst performen können. Dadurch entstehen regelmäßig organisierte Konzerte, bei denen das letzte beispielsweise in Hamburg im Uebel und Gefährlich war. Das Kollektiv hat übrigens auch eine Spotify-Playlist "Nemesis". Nemesis ist übrigens in der griechischen Mythologie die Göttin des gerechten Zorns, also exakt die richtige Persönlichkeit, um die Künstler:innen des Kollektives nach außen hin zu vertreten.




Ghostly Kisses - Golden Eyes

Der nächste Song, dem wir uns im #URR widmen werden, stammt von der Künstlerin Ghostly Kisses. Sie ist zwar von ihren Streaming-Zahlen her keine Underground Musikerin mehr, jedoch ist ihr Song "Golden Eyes" uns nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Er handelt von dem Gefühl, sich in seinen besten Freund zu verlieben und über die Schwierigkeiten, es ihm zu sagen. Ghostly Kisses zieht ihre Inspiration für diesen Songs tatsächlich von einem Fan, den sie auf Tour getroffen hat und der ihr diese Story schilderte. Ihre klare hohe Stimme präsentiert den Song auf eine sensible und einfühlsame Art. Stellenweise wirken die Textzeilen geflüstert, was eine Intimität erzeugt, die jedoch durch die im Refrain auftretenden Beats wieder gelöst wird. In dem Track herrscht eine musikalische Harmonie die dem lyrisch offengehaltenem Ende gegenübersteht. Denn der Song klärt nicht auf, ob das Gegenüber des lyrischen Ichs die Gefühle erwidert.

Hinter Ghostly Kisses steckt Margaux Sauvé. Bereits als Kind fing sie an Geige zu spielen und während ihres später folgenden Psychologiestudiums entdeckte sie ihre Liebe und ihr Talent fürs Songwriting. Seit 2015 ist Musik von ihr auf den allseits bekannten Streamingdiensten zu finden und inzwischen kommt sie der 100 Millionen Marke der Spotify-Streams immer näher. Heute geht sie weltweit auf Tourneen und wird ihre nächste Tour im kommenden Frühjahr 2024 antreten.




Julian Brown - A Single Lie

Ein Berner Sänger dessen Stimme vor Gefühl in den Ohren zerfließt, das ist Julian Brown. Großstädte wie Bern, London und Berlin haben ihn nicht abgeschreckt, sondern künstlerisch inspiriert, denn aus ihnen zieht er die Ideen für seine Musik. Inzwischen hat sich der 23 Jahre junge Musiker in Berlin niedergelassen und bereichert die Singer/Songwriter Szene. Seine Gitarre darf nicht fehlen und auch sonst ist die sanfte, sehnsüchtige gar melancholische Art zu performen ein Merkmal seiner Songs. Seine neue Single "A Single Lie" erzählt von der einst bestehenden Hoffnung und ihrem Niedergang. Der Text beschreibt das Auseinanderdriften und wie es einen emotional zerreißen kann.




weesby - Prokrastinieren

Das allererste Spotify-Release von weesby hat es direkt in die "Fresh Finds" Spotify-Playlist geschafft und ebenfalls bei uns in den Underground Release Radar! Die Hamburger Singer-Songwriterin Dorothee Möller, die jetzt erstmals als Solo Künstlerin in Erscheinung tritt, ist keine Unbekannte in der Hamburger Musikszene. Denn sie fungierte bereits als Backgroundsängerin für andere Künstler:innen, hat in Bands gespielt und ist ebenfalls Teil des Indie-Pop Duos “The Girl & The Ghost”.

Ihr neuster Song trägt den Titel "Prokrastinieren". Damit verrät weesby ganz plakativ direkt den Inhalt des Tracks, denn mit diesem Titel gibt sie der Prokrastination fast schon einen Tritt in den faulen Hintern. Weesby fordert sie somit heraus. In ihrem Refrain " Ich fang besser erstmal gar nichts an, weil ich dann auch nichts falsch machen kann" schildert sie eine für viele Menschen bekannte Situation. In den weiteren Zeilen beschreibt die Musikerin ihren persönlichen Umgang und die Erfahrungen mit dem guten alten Freund der Prokrastination.




Botticelli Baby - Poems

Die Band Botticelli Baby stammt aus Essen und wurde bereits im letzten Jahrzehnt gegründet, genauer gesagt im Jahre 2012. Musikalisch lassen sie sich dem Jazz-Punk zuordnen, jedoch vertreten sie auch Elemente des Swings und sind was ihr Spektrum angeht breit aufgestellt.

Ende Oktober veröffentlichte die siebenköpfige Band ihr viertes Studioalbum "Boah", welches sie während eines gemeinsamen Aufenthaltes in einer Hütte im Schwarzwald erschaffen haben. Dabei war die Natur mit ihrer Ruhe, den wenigen Menschen und Wanderungen ohne Eindrücke, die einen aus jeglichen Ecken des Alltags normalerweise erschlagen, ein ausschlaggebender Faktor für die Inspiration und die musikalischen Prozesse. Im November treten Botticelli Baby ihre elftägige Deutschland-Tournee unter anderem mit einem Halt am 29.11.23 im Gretchen in Berlin an. Also falls ihr den neuen, rockig angehauchten und Jazz inspirierten Track "Poems" einmal live genießen möchtet, supportet die Band doch einfach direkt vor Ort!






Der #UndergroundReleaseRadar für die Herbstmonate ist nun wieder vorüber. Falls euch das noch nicht genügend Musikempfehlungen zum dacen und relaxen während dieser regnerischen Tage waren, dann schaut doch gerne mal in unserem abwechslungsreichen Dschungelmusikmix vorbei, den ihr ein paar Zeilen weiter unten vorfindet :)

Und wenn ihr zukünftig neue musikalische Entdeckungen machen solltet, oder sogar selber Musiker:innen seid, dürft ihr uns immer gerne eure Underground-Empfehlungen an hauptstadtsafariberlin@gmail.com schicken.



Alle Songs in sind in unserer Underground Release Radar Playlist.

Alle Infos zu unseren neusten Sendungen und Events findet ihr auf unserer Instagram-Seite.

Alle Sendungen als Podcast findet ihr überall, wo es Podcasts gibt, u.a. auf Spotify.



Bleibt gesund und munter und bis bald im Musikdschungel von Hauptstadtsafari,

eure Anna Marie :)

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